Kerzen, Rosenkränze & Co. - wo gibt's das eigentlich noch? (1)

Kerzen und Ikonen: Klosterladen Dinklage setzt auf eigene Produkte

  • Seit 20 Jahren betreiben die Benediktinerinnen auf Burg Dinklage einen eigenen Klosterladen.
  • Sie bieten auch Andenken an den seligen Kardinal von Galen, der dort geboren wurde.
  • Ihr Markenzeichen aber sind eigene Produkte, von der Kerze bis zur Ikone.

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Einen Wallfahrtsort? Nein, so würde Schwester Mirjam Grote die Burg Dinklage nicht nennen. Ein „emotionaler Ort“ des großen Ziels der Marienverehrung sei Dinklage sicher nicht. Obwohl die Burg für Katholiken natürlich ein besonderer Ort sei. Hier wurde 1878 Clemens August von Galen geboren, später Bischof von Münster. Ein Mann, der auch wegen seines unerschrockenen Widerstands gegen den Nationalsozialismus 2005 seliggesprochen wurde.

Die Benediktinerinnen in der heutigen Abtei pflegen das Andenken an den großen Kardinal, bieten Führungen an, zeigen in renovierten Nebengebäuden ihrer Abtei auf Schautafeln und in Exponaten, wie sich der Selige aus seiner Zeit verstehen lässt.

 

Renner sind Kerzen zu Taufe und Hochzeit

 

Und sie verkaufen auch in ihrem Klosterladen Andenken an ihn. Gebetszettel, Karten und Bücher, aber auch Gedenkmünzen. Die Schwestern haben zudem exklusiv einen sogenannten Handschmeichler anfertigen lassen: eine kleine Erdkugel aus Glas, in die das Wort Mut eingelassen ist. Ein Verweis auf die „Aktion Mut“, mit der die Schwestern seit Jahren die Erinnerung an den Kardinal und seine Bedeutung für heute wach halten wollen.

Speziell auf den seligen Kardinal abgestimmte Artikel sind aber nicht der Kern des Geschäfts. „Unser Renner sind Kerzen zu Taufe und Hochzeit“, berichtet Schwester Mirjam. Kerzen, die in einer eigenen Werkstatt der Abtei von zwei Schwestern nach Wunsch individuell gestaltet werden. „Da kommen die Menschen gezielt zu uns.“

 

Hüllen für Gebetbücher aus eigener Produktion

 

Eigene Produkte gehören auch sonst zum Sortiment: Zwei Schwestern in der Weberei der Abtei, spezialisiert auf liturgische Gewänder, fertigen für den Klosterladen auch Hüllen für Gebetbücher an.

Die wertvollste Ware im Klosterladen liefert ebenfalls eine Benediktinerin aus Dinklage: Schwester Antje Eichhorn. Sie gestaltet Ikonen, die im Laden für mehrere hundert Euro angeboten werden und ihre Nachfrage finden.

 

Großmütter suchen nach religiösen Kinderbüchern

 

Ebenso gefragt sei der Klosterladen für religiöse Kinderbücher, berichtet Schwester Mirjam. Hier suchten oft Großmütter gezielt nach Anregungen. Und suchten für ihre Enkel etwa Wimmelbücher über das Leben Jesu aus.

Über Umsatz und Gewinn des Klosterladens schweigt Schwester Mirjam Grote sich aus. Nur so viel: „Wir sind in den schwarzen Zahlen.“ Und: „2019 hatten wir 5.500 Käufer im Laden.“ Die seien im vorigen Jahr wegen Corona allerdings auf rund 3.000 zurückgegangen.

 

Blick in die Zukunft des Klosterladens

 

Für die Zukunft des Klosterladens zeigt sich Schwester Mirjam aber zuversichtlich. Er steht in einem Fachwerkgebäude neben der Abtei - direkt neben dem Klostercafé. Das sei inzwischen ein beliebtes Ausflugsziel für Menschen, die im weiträumigen Dinklager Burgwald rund um die Abtei Entspannung suchen. Für die liege dann oft auch der Schritt über die Schwelle des Klosterladens nahe.

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