Anzeige
Die Studierendenzahlen im Fach Katholische Theologie gehen zurück, gerade bei den „Volltheologen“. Unsere Kollegin Cordula Spangenberg hat das Fach studiert und sagt, warum es noch immer lohnend ist, sich damit zu befassen.
Erinnert sich noch jemand an den Film „Yentl“ von und mit Barbra Streisand? Der Film lag 1983 hinter „James Bond: Sag niemals nie“ auf Platz 32 der international erfolgreichsten Filme und hat etliche Preise abgesahnt, vor allem für die Filmmusik. Im Film geht es um ein jüdisches Mädchen, das um 1900 in Ostpolen die Heiligen Schriften mit allem Drum und Dran so unbedingt studieren will, dass es dafür in Kauf nimmt, als Mann durchs Leben zu gehen.
An einer Stelle singt Barbra Streisand darüber, was Yentl an die Talmud-Schule treibt: „I can open doors and take from the shelves all the books I've longed to hold.“ Türen öffnen, Regale voller Bücher entdecken, alles lesen dürfen über die Erkenntnisse des Lebens.
Ich war knapp 20 und steckte im Grundstudium Katholische Theologie, als „Yentl“ in die Kinos kam. Gleich zweimal habe ich ihn dort gesehen – da wurde gesungen, was ich dachte.
Ein breit gefächertes „Studium Generale“
Theologie kann man aus Wissbegier studieren, auch wenn man sein Brot anschließend nicht bei der Kirche verdienen will. In Medien, Bildung oder der freien Wirtschaft ist Theologie nach wie vor eine gefragte Qualifikation.
Denn sie bietet ein breit gefächertes „Studium Generale“ in Geschichte, Philosophie, Literaturkritik, Kirchenrecht. Sie schult die Sprachfähigkeit und das systematische Nachdenken.
Theologie kann sogar hintergründig witzig sein. Zum Beispiel, wenn sie sich mit Science Fiction befasst – etwa mit „Star Trek“: Starb Jesus auch für die Klingonen, falls es sie überhaupt gibt, diese Außerirdischen? Und wenn ja, sind die dann so erlösungsbedürftig wie wir Erdlinge?
Verstehen und verändern - dabei hilft Theologie
Wer überzeugt ist, dass Christen zur Zukunftsgesellschaft etwas Wichtiges beizutragen haben, der oder die mische sich bitte gründlich ein: Aus persönlicher Überzeugung, aber auch gern mit akademischem Spezialwissen.
Mit einem Theologie-Studium kann man es sich nicht mehr in einem plüschigen Eck der guten, alten Kirche gemütlich machen. Verstehen und verändern – dafür ist die Theologie gut.