Benediktinerin Schwester Philippa Rath ist Delegierte im Frauenforum des Synodalen Weges

Ordensfrau: Katholische Kirche sollte Priesterinnen zulassen

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Die katholische Ordensfrau Schwester Philippa Rath (65) hat ihre Kirche aufgefordert, Weiheämter wie das des Priesters oder des Diakons auch für Frauen zu öffnen. Die individuellen Berufungsgeschichten von Frauen würden bislang auch beim Reformprozess „Synodaler Weg“ zu wenig in den Blick genommen. Ämterfragen sollten Rath zufolge nicht am Geschlecht festgemacht werden dürfen. Sie sollten „eine Frage der Berufung durch Gott und der theologischen und geistlichen Kompetenz der Einzelnen sein“.

Die katholische Ordensfrau Schwester Philippa Rath (65) hat ihre Kirche aufgefordert, Weiheämter wie das des Priesters oder des Diakons auch für Frauen zu öffnen. Zahlreiche Frauen fühlten sich zu diesen Diensten berufen, sagte die Benediktinerin der Abtei Sankt Hildegard in Rüdesheim-Eibingen der Oldenburger „Nordwest-Zeitung“ (Samstag). Die individuellen Berufungsgeschichten von Frauen würden bislang auch beim Reformprozess „Synodaler Weg“ zu wenig in den Blick genommen.

Sie sei überzeugt, „dass unsere katholische Kirche, so wie sie jetzt als klerikale Männerkirche erscheint, eine amputierte Kirche ist, weil sie mehr als die Hälfte aller Gläubigen, nämlich die Frauen, von den Weiheämtern ausschließt“, sagte die Delegierte im Frauenforum des Synodalen Weges. „Im gesellschaftlichen Zusammenhang nennt man eine solche Ungleichbehandlung Diskriminierung.“

 

Ämterfragen „eine Frage der Berufung durch Gott“

 

Ämterfragen sollten Rath zufolge nicht am Geschlecht festgemacht werden dürfen. Sie sollten „eine Frage der Berufung durch Gott und der theologischen und geistlichen Kompetenz der Einzelnen sein“. Sie glaube zwar nicht an eine baldige Änderung der Kirchengesetze, aber auch die seien „nicht in Stein gemeißelt“. In der Kirchengeschichte habe es immer wieder Wandlungen in den Lehrentscheidungen und auch im Kirchenrecht gegeben.

Die Benediktinerin sagte, die katholische Kirche habe vermutlich „Angst vor Machtverlust und Konkurrenz, Angst vor Frauen im Allgemeinen, Angst vor theologisch und spirituell hoch qualifizierten Frauen vielleicht auch die Angst, aus den eigenen männerbündischen Netzwerken herauszufallen und sich sozusagen auf dem freien Markt bewähren zu müssen“. Rath hat Berufungszeugnisse von 150 Frauen gesammelt und als Buch im Herder Verlag unter dem Titel „Weil Gott es so will“ veröffentlicht. Es erscheint am Montag.

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