Größere Ausbrüche in fünf Einrichtungen im NRW-Teil des Bistums Münster

Zweite Corona-Welle erreicht Caritas-Altenheime: „Kontakte überdenken“

  • Die zweite Welle der Corona-Pandemie dringt in die Altenheime vor.
  • In fünf der 205 Seniorenheime in Caritas-Trägerschaft im nordrhein-westfälischen Teil des Bistums Münster meldet die Caritas größere Ausbrüche.
  • Sie ruft dazu auf, Kontakte weiter zu reduzieren.

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Die zweite Welle der Corona-Pandemie dringt in die Altenheime vor. Nachdem sie im Frühherbst noch wenig betroffen gewesen seien, würden sich nun die Fälle häufen, teilt der Diözesan-Caritasverband mit. Dabei ließen sich Infektionswege nicht immer im Einzelnen nachvollziehen.

In fünf der 205 Seniorenheime in Caritas-Trägerschaft im nordrhein-westfälischen Teil des Bistums Münster seien so viele Bewohner und Mitarbeitende infiziert, dass Dienste mit eigenem Personal nicht mehr abgedeckt werden können, hieß es. Die Orte der betroffenen Einrichtungen wurden nicht genannt. Hinzu kämen kleinere Ausbrüche, die durch Sofortmaßnahmen und erneut verschärfte Hygienekonzepten eingedämmt werden könnten.

 

Kessmann: Ist ein Besuch wichtig und notwendig?

 

Von einem „Ritt auf der Rasierklinge“ spricht Diözesan-Caritasdirektor Heinz-Josef Kessmann laut Angaben. Er bittet darum, vor Besuchen in Heimen das Infektionsgeschehen und die Belastung der Pflegekräfte zu bedenken und dann zu entscheiden, wie wichtig und notwendig ein Besuch derzeit für Besucher und Besuchte sei.

Kessmann ruft dazu auf, Kontakte weitgehend zu reduzieren: „Uns ist bewusst, wie schwierig das im Einzelfall sein kann. Auf keinen Fall wollen wir zurück zu einer Schließung der Altenheime wie im Frühjahr.“ Allerdings bleibe größte Vorsicht geboten.

 

„Hilfreiche Schnelltests“

 

Am schwierigsten ist die Lage laut Caritas derzeit in zwei Einrichtungen in Münster und Wesel. Hierfür habe die Fachhochschule Münster schon um Freiwillige mit pflegerischer Vorbildung geworben, um insbesondere Nachtdienste noch besetzen zu können.

Als sehr hilfreich lobt Anne Eckert, Caritas-Referatsleiterin Altenhilfe, Corona-Schnelltests. So würden immer wieder symptomlose Mitarbeitende und Besucher als positiv identifiziert. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts seien diese Tests eher „zu sensibel“; die angezeigte Infektion bestätige sich bei einem weiteren Test oft nicht. Das mache es aber unwahrscheinlich, dass tatsächlich Infizierte unerkannt bleiben.

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