Bischofskonferenz kündigt gemeinsame Botschaft an

Bischöfe äußern sich zur Rolle ihrer Vorgänger im Zweiten Weltkrieg

Die deutschen katholischen Bischöfe wollen mit einer Botschaft an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren erinnern und sich darin vor allem mit dem damaligen Verhalten der Kirche auseinandersetzen. Sie wird am Mittwoch vorgestellt.

 

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Die deutschen katholischen Bischöfe wollen mit einer Botschaft an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren erinnern und sich darin vor allem mit dem damaligen Verhalten der Kirche auseinandersetzen. Wie die Deutsche Bischofskonferenz mitteilte, hätten sich die Bischöfe bisher noch nie „ausführlich und systematisch zur Haltung ihrer Vorgänger zum Zweiten Weltkrieg geäußert“.

Der Konferenz-Vorsitzende Bischof Georg Bätzing stellt das Wort „Deutsche Bischöfe im Weltkrieg“ am Mittwoch vor. An der Video-Pressekonferenz nimmt ferner der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer teil; er ist Vorsitzender der Kommission Justitia et Pax (Gerechtigkeit und Frieden).

 

Erklärung der Kirchen vor 25 Jahren

 

Vor 25 Jahren hatten die Kirchen in Deutschland in einer gemeinsamen Erklärung zum Jahrestag des Kriegsendes dazu aufgerufen, sich der Vergangenheit zu stellen. In dem Papier wandten sich die Spitzen von Bischofskonferenz, evangelischer Kirche und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen gegen Rufe, einen Schlussstrich unter die Kriegszeit zu ziehen.

Zuvor hatten die katholischen Bischöfe im Frühjahr 1995 ein Wort veröffentlicht, das das Kriegsende eine „Befreiung von einem verbrecherischen Regime“ nennt. Die Bischofskonferenz wandte sich damals gegen ein Aufrechnen von Widerstand und Versagen der Katholiken während des Nazi-Herrschaft.

 

Bischöfe 1995: Es gab keinen Aufschrei

 

Es habe „zwischen dem nationalsozialistischen Unrechtssystem und der katholischen Kirche eine tiefe Kluft und eine wechselseitige Ablehnung bestanden“. Katholiken seien wegen ihres Einsatzes für Verfolgte bestraft oder getötet worden. Daneben dürfe aber nicht übersehen werden, dass es „auch innerhalb der katholischen Kirche unkluges Schweigen und falsche Zurückhaltung, ängstliche Reaktion und schuldhaftes Versagen“ gegeben habe.

Vor 25 Jahren schrieben die Bischöfe: „Es gab das eindeutige Nein der Kirche zur nationalsozialistischen Rassenideologie. Aber es gab keinen öffentlichen Aufschrei, als sie rücksichtslos ins Werk gesetzt wurde.“

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