Jahresbilanz der Beratungsstellen

Caritas: Immer mehr Menschen müssen an Essen und Energie sparen

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Die deutschen Caritas-Beratungsstellen ziehen Bilanz: Das Geld für Lebensmittel und Energie wird vielen Ratsuchenden knapp. Auch Menschen mit Arbeitseinkommen sind nicht automatisch sicher.

Immer mehr Menschen müssen nach Erkenntnissen der Caritas an Essen und Energie sparen. Das gelte für gut die Hälfte aller Menschen, die eine Caritas-Sozialberatungsstelle aufgesucht hätten, teilt der katholische Wohlfahrtsverband mit. Knapp jeder Vierte habe sich beim Wohnen einschränken müssen. Die Caritas bezieht sich auf die jährliche Stichtags-Erhebung in den 478 Caritas-Stellen der allgemeinen Sozialberatung vom 21. September.

Umfragen in weiteren Einrichtungen wie Schuldnerberatungsstellen ergaben laut Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa, dass Energiepreise quer durch alle Haushaltstypen "Angst-Thema Nummer 1" seien. Die Zahl der Menschen, die Sozialleistungen beziehen und Sorgen um Strom- oder Heizschulden haben, hat sich demnach seit 2021 etwa verdoppelt.

Arm trotz Erwerbseinkommen

Laut Caritas verfügte rund ein Drittel der Ratsuchenden über ein eigenes Erwerbseinkommen. Ein Arbeitsplatz schütze folglich längst nicht immer und automatisch vor existenziellen Sorgen.

Fast zwei Dritteln der Ratsuchenden waren den Angaben zufolge Frauen. Auffällig sei der hohe Anteil junger Männer: Ein Drittel der männlichen Ratsuchenden war demnach unter 30 Jahre alt. Mehr als die Hälfte der Ratsuchenden hatten einen Migrationshintergrund.

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