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Sie ist schon seit vielen Jahren ein Fan klassischer Musik. Monika Lukaszczyk liebt die Romantik, vor allem Rachmaninow, Saint-Saens und Chopin. Musik liegt ihr im Blut. Ihre Mutter hat in Polen auch die Ausbildung zur C-Kirchenmusikerin gemacht. Die Tochter hat schon seit ihrer Schulzeit Cello gespielt und seit 2017 ist mit Klavier ein weiteres Instrument dazugekommen. Ihre Mutter hat ihr vorgeschlagen, auch die C-Ausbildung als Kirchenmusikerin zu machen. Deshalb hat Monika 2019 einen Schnupperkurs absolviert mit dem Ergebnis, dass sie die sogenannte C-Ausbildung mit einem Examen abschließen möchte.
Monika Lukasczcyk ist in Geldern aufgewachsen und macht dort am Lise-Meitner-Gymnasium ihr Abitur. Die Ausbildung zur C-Musikerin macht die 17-Jährige während der Schulzeit. Ein anspruchsvolles Programm. Neben der Schule, sie lernt gerne Sprachen wie Englisch und Spanisch und liebt das Fach Musik, stehen während der Ausbildung Fächer wie Musikgeschichte, Gehörbildung, Tonsatz, Gregorianik und Liturgiegesang auf dem Stundenplan. Das Klavier-Spiel nimmt ebenfalls viel Zeit in Anspruch. Freunde und Freizeit dürfen dabei auch nicht zu kurz kommen.
Light-Version des Musikstudiums
„Es ist eine Light-Version des Musikstudiums“, sagt der Regionalkantor Matthias Zangerle aus Xanten. Bei ihm lernt sie Chorleitung, Gesang und seit 2019 Orgel. „Orgel ist eine Herausforderung“, meint die junge Schülerin. „Nicht nur die Tastatur und die Manuale, sondern auch die Pedale, womit die Töne mit den Füßen erzeugt werden. Eine besondere Form der Koordination. Aber die vielen unterschiedlichen Klangfarben sind schon faszinierend.“
Das sei mit der entsprechenden Übung gut zu schaffen, meint der Kirchenmusiker Zangerle lächelnd, „auch für ältere Menschen.“ Zwei Jahre dauert die Ausbildung. Dem ersten Jahr, auch Unterkurs genannt, folgt die Zwischenprüfung. Nach einem weiteren Jahr, dem Oberkurs, legen die Schülerinnen und Schüler das C-Examen ab. Im nächsten Jahr wird auch Lukaszczyk die Ausbildung abschließen. Sie hofft, dass alles nach Plan geht, denn dann kann sie direkt mit den Abiturvorbereitungen beginnen.
Organisten sind Mangelware
Drei weitere Dozenten unterrichten Monika Lukasczcyk: Sebastian Piel, Annegret Walbröhl und Werner Hespe. Monika Lukasczcyk bringt schon einige wichtige Voraussetzungen mit: Sie kann Klavier spielen, hat ein entsprechendes Verständnis von der Harmonielehre und hat Interesse an der Musik, und auch der Kirchenmusik. „Das sind schon Meilensteine für einen erfolgreichen Abschluss“, meint Zangerle. Fleiß und ein wenig Begabung täten ein Übriges. Doch Wunderkinder würden nicht erwartet.
Das Bistum Münster sucht immer wieder Menschen, die diese Ausbildung absolvieren möchten. „Jung wie Alt“, sagt Zangerle. „Das betrifft den ländlichen wie den städtischen Raum. Organisten sind einfach Mangelware. Wir haben immer weniger hauptamtliche Kirchenmusiker. Es gibt nicht viele Absolventen, weil die Ausbildung sehr anspruchsvoll ist, und die jungen Menschen weniger Zugang zur Kirche haben“, sagt Zangerle. „Deshalb haben wir großes Interesse an jungen Personen wie Monika Lukasczcyk, die die Ausbildung wollen.“
Vielfältige Einsatzfelder für Absolventen
Die C-Ausbildung bietet für den Kirchenmusiker ideale Bedingungen, vor allem als Schüler oder Studierende. Neben Schule und Uni könne man sich ein Taschengeld mit Vertretungen in den Kirchengemeinden dazuverdienen. In großen Gemeinden, wo es mehrere Chöre und Orgeldienste gebe, würden auch C-Musiker als volle Stellen ausgeschrieben, beschreibt Zangerle die Situation. Auch die 17-Jährige ist von diesen Möglichkeiten begeistert. Selbst wenn sie später in anderen Bistumsteilen wohne, studiere oder arbeite, habe sie vielfältige Einsatzfelder.
Die Ausbildung im Bistum wird in Münster und in Xanten angeboten. Sie beginnt im November. Informationen erteilt Ulrich Grimpe telefonisch unter 0251/495569. Anfragen sind auch unter grimpe(at)bistum-muenster.de möglich.