Verbände aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol sind sich einig

Katholische Jugend: Diskriminierende Sexualmoral muss aufhören!

  • Katholische Jugendverbände aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol fordern Veränderungen in der Sexuallehre der Kirche.
  • "Die Verletzung von Menschenrechten durch die katholische Kirche insbesondere mit Blick auf homosexuelle sowie trans*-, inter- und queere Menschen ist nicht länger hinnehmbar und widerspricht dem Evangelium", heißt es.
  • Eigentlich sei doch vor allem die Kirche gefordert, gegen Diskriminierungen vorzugehen.

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Katholische Jugendverbände aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol fordern Veränderungen in der Sexuallehre der Kirche. "Die Verletzung von Menschenrechten durch die katholische Kirche insbesondere mit Blick auf homosexuelle sowie trans*-, inter- und queere Menschen ist nicht länger hinnehmbar und widerspricht dem Evangelium", erklärte der Vorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Gregor Podschun. "Insbesondere die Kirche ist eigentlich gefordert, verletzliche Gruppen zu schützen und die gleiche Würde und Rechte aller Menschen zu verwirklichen."

Podschun äußerte sich nach einem Treffen der Verantwortlichen der deutschsprachigen kirchlichen Kinder- und Jugendverbandsarbeit, der sogenannten DACHS-Konferenz. Die gegenwärtige Sexuallehre der katholischen Kirche stelle zudem immer noch einen Risikofaktor für sexualisierte Gewalt dar, heißt es in einem gemeinsamen Appell der Vertreterinnen und Vertreter des BDKJ, der Katholischen Jugend Österreich (KJÖ), der Katholischen Jungschar Österreich, der kirchlichen Jugendarbeit der Schweiz und von Südtirols Katholischer Jugend.

 

"Identifikationsmerkmal der Kirche"

 

"Dass die diskriminierende Sexuallehre ein Identifikationsmerkmal der katholischen Kirche geworden ist, finden wir empörend", erklärte Murielle Egloff, Präsidentin der Ministrantinnen- und Ministrantenpastoral der Deutschschweiz. "Diese Entwicklung steht in keiner Tradition, sondern hat erst in den letzten hundert Jahren stattgefunden." Tobias Kirschner, ehrenamtlicher Vorsitzender der KJÖ, ergänzte: "Durch die Ignoranz gegenüber human- und naturwissenschaftlichen Erkenntnissen wird der systemische Machtmissbrauch ermöglicht."

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