Sechs Räume vorgeschlagen - Keine weiteren Fusionen von Pfarreien

So könnten die Pastoralen Räume im Kreisdekanat Kleve aussehen

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Weihbischof Rolf Lohmann und Generalvikar Klaus Winterkamp haben in Kevelaer die mögichen neuen pastoralen Räume vorgestellt. Sechs Pastorale Räume sollen entstehen. Weitere Fusionen von Pfarreien wird es demnach nicht geben.

"Was wir heute tun, entscheidet, wie wir leben werden.“ Mit diesen Worten eröffnete die Moderatorin Eva-Maria Jazdzejewski die Informationsveranstaltung über die Pastoralen Räume im Kreisdekanat Kleve. Weihbischof Rolf Lohmann und Generalvikar Klaus Winterkamp stellten vor 100 hauptamtlichen Mitarbeitenden und ehrenamtlich Engagierten die Pläne zur Weiterentwicklung pastoraler Strukturen vor. 

Sechs Pastorale Räume sollen nach den Vorschlägen des Bistums langfristig an der Stelle der vier Dekanate entstehen. Dies sind: Der Pastorale Raum Kleve mit Bedburg-Hau und Kranenburg. Darüber hinaus Emmerich mit Rees und Kalkar. Goch mit Gocher Land und Uedem, weiter Kevelaer und Weeze, dann Geldern und Issum sowie Kerken mit Rheurdt und Wachtendonk und Straelen.

 

Vorschläge, die intensiv besprochen werden sollen

 

Der Vorschlag für die Pastoralen Räume in Kreisdekanat Kleve zum Herunterladen.

Lohmann und Winterkamp betonten, dass die vorgestellten Ideen Vorschläge seien, die im Rahmen eines weiteren Diskussionsprozesses noch intensiv mit den Beteiligten besprochen würden.

Lohmann rief dazu auf, dass man sich angesichts der demografischen Veränderungen den Strukturfragen stellen müsse. „Pastorale Strukturen müssen so gestaltet sein, dass die Verkündigung des Evangeliums unter veränderten Rahmenbedingungen weiter gut möglich sein wird“, sagte er.

 

Winterkamp: Müssen den Hebel jetzt umlegen

 

Dieser Prozess könne nicht losgelöst von inhaltlichen und pastoralen Fragestellungen stattfinden. „Entscheidend ist, dass wir diesen Weg gemeinsam gehen“, sagte Lohmann und verwies auf bereits bestehende pastorale Grundlagen. Schon im Diözesanpastoralplan und in den lokalen Pastoralplänen seien Ideen zur zukünftigen Gestalt der Kirche vorgestellt worden. Diese müssten fortgeschrieben werden.

„Wir müssen den Hebel jetzt umlegen und neue Wege gehen, damit wir in 20 bis 30 Jahren noch gut gehen können“, sagte der Generalvikar, der im Laufe des Abends die Zahlen und Fakten nannte und ein bedenkliches Szenario vorstellte: Die Zahl der Katholiken im Bistum wird nach seinen Worten bis 2040 von derzeit knapp 1,8 Millionen auf weniger als 1,4 Millionen zurückgehen. Sind es heute im Kreisdekanat Kleve noch rund 183.000 Katholiken, so werden es in 20 Jahren wahrscheinlich nur noch 140.000 sein.

 

28.000 Christen weniger pro Jahr im Bistum

 

Im kirchlichen Leben, etwa bei den Gottesdienstbesuchern, Taufen oder Eheschließungen, habe es in den vergangenen Jahren deutliche Rückgänge gegeben, sagte er. „Wir verzeichnen einen kontinuierlichen Rückgang und verlieren im Jahr 28.000 Christen im Bistum Münster – entweder durch Tod oder Austritt. Corona hat in diese Entwicklung richtig reingeschlagen. Wir werden die 100.000-Marke an Gottesdienstbesuchern nicht mehr knacken“, prognostizierte er. Die finanziellen Mittel, die dem Bistum insbesondere über Einnahmen aus der Kirchensteuer zur Verfügung stehen, werden in Zukunft spürbar geringer ausfallen.

Besorgniserregend ist für den Generalvikar der Rückgang der pastoralen Mitarbeiter. Zurzeit arbeiteten im Bistum noch 1370 Seelsorgerinnen und Seelsorger – 380 Diözesanpries­ter im aktiven Dienst, 165 Pries­ter der Weltkirche, 600 Pas­toralreferentinnen, Pastoralreferenten und Diakone im Hauptamt sowie 225 Diakone mit Zivilberuf. Diese Zahl werde bis 2040 auf 500 bis 550 zurückgehen, sagte er.

 

"Nichts wird von oben entschieden"

 

Winterkamp warb für eine stärkere Zusammenarbeit. Man belasse die Verantwortung für die Entwicklung der Pastoral vor Ort. Nichts werde von oben entschieden.

Im März 2022 würden die Pläne in den einzelnen Dekanaten diskutiert. Rückmeldungen sollen bis Ende 2022 per E-Mail an strukturprozess-kle@bistum-muenster.de eingehen. Im Laufe des Jahres 2023 sollen die Strukturpläne abschließend  beraten werden.

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