Es soll maximal fünf Räume geben – Bistumsleitung macht Vorschlag

So könnten die Pastoralen Räume im Stadtdekanat Münster aussehen

  • Im Stadtdekanat Münster sollen maximal fünf neue Pastorale Räume entstehen.
  • Die Bistumsleitung stellte ihren Vorschlag zur Diskussion.
  • Generalvikar Klaus Winterkamp sagte, es gehe nicht darum, neue Grenzen zu ziehen, sondern Pastoral zu ermöglichen.

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Bis zu fünf Pastorale Räume sollen in Müns­­ter entstehen. Diesen Plan hat die Bistumsleitung vor Vertretern der Pfarreien in der Martinikirche vorgestellt. Es sei „in allem ein Vorschlag“, der diskutiert werden solle, betonte Weihbischof Stefan Zekorn. Mehr als fünf Räume werde es jedoch nicht geben.

Die Bistumsleitung schlägt Pastorale Räume mit folgenden Pfarreien vor:

  • der Nordwesten mit Liebfrauen-Überwasser, St. Franziskus, St. Marien und St. Josef;
  • der Nordosten mit St. Petronilla und St. Mauritz;
  • der Südosten mit St. Nikolaus und St. Clemens;
  • die Mitte mit Heilig Kreuz, St. Lamberti und St. Joseph Münster-Süd und
  • der Westen. Dort könnte die Pfarrei St. Liudger einen eigenen Pastoralen Raum bilden. Eine Orientierung nach Norden Richtung Liebfrauen-Überwasser habe man zunächst verworfen, das sei aber diskutabel.

 

Verantwortung soll in den Pfarreien bleiben

 

Der Vorschlag für die Pastoralen Räume im Stadtdekanat Münster zum Herunterladen.

Der Zuschnitt der Räume wurde bereits bei der Vorstellung debattiert. Kreuz-Pfarrer Siegfried Kleymann fragte an, warum seine Pfarrei der Innenstadt zugerechnet werde, Überwasser aber dem Norden. Er sprach von den „Sünden früherer Zusammenlegungen“.

Generalvikar Klaus Winterkamp entgegnete: „Wir wollen nicht neue Grenzen ziehen, sondern Pastoral ermöglichen und die Verantwortung vor Ort belassen, solange es geht.“ Dabei werde es aber weniger Seelsorgende geben als heute.

 

Das Potenzial in Münster

 

Die Bischofsstadt sei mit Priestern „überproportional“ versorgt: „Auch viele Pensionäre ziehen nach Münster.“ Es sei aber wahrscheinlich, dass flächengroße Räume auf dem Land anders ausgestattet werden müssten als in der Stadt mit ihren kurzen Wegen.

Winterkamp ermutigte zugleich, das pastorale Potenzial im Stadtgebiet zu erkennen. In Münster gebe es 45 katholische Kitas, sieben katholische Schulen, 17 katholische Altenheime, sieben katholische Krankenhäuser, eine Familienbildungsstätte, eine Familienberatung und 44 Ordensniederlassungen: „Die haben wir oft gar nicht auf dem Schirm. Denken Sie an pastorale Orte wie das Euthymia-Zentrum!“

Bis Ende 2022 sollen die Vorschläge zu den Pastoralen Räumen im Stadtdekanat, den Pfarreien und den Gremien diskutiert werden; Mitte 2023 könnten dann Entscheidungen zur neuen Struktur fallen.

 

Entscheidungen sollen im Konsens fallen

 

Bei den Pfarrei-Fusionen vor gut zehn Jahren habe die Bistumsleitung „viel vorgegeben“, sagte Weihbischof Zekorn. Allerdings seien seinerzeit im Prozess viele Haupt- und Ehrenamtliche „verloren gegangen“, bewertete Generalvikar Winterkamp, damals selbst Pfarrer einer großfusionierten Pfarrei in Bocholt. Die Strukturen Pastoraler Räume sollten nun „partizipativ“ und möglichst im Konsens entstehen.

Dabei sei – neben den Finanzen – vor allem das Personal begrenzt. Gebe es derzeit noch 380 Diözesanpriester, so werden für 2040 noch 100 prognostiziert, zudem 250 statt 600 Pastoralreferentinnen und -referenten im Bistum und 100 statt 225 Ständige Diakone.

 

Blick auf die Stadt als Gesamtraum

 

Zugleich sinke auch die Zahl der Katholiken – im Bistum von 1,8 auf 1,4 Millionen, in der Stadt Münster von 138.500 auf 88.500. Da es mehr Sterbefälle als Taufen gebe, sei der Rückgang kaum aufzuhalten, so Winterkamp. Zudem rechnet er für dieses Jahr mit einem Kirchenaustritts-Rekord im gesamten Bistum Münster von etwa 21.000 Menschen.

Stadtdechant Jörg Hagemann mahnte in der Diskussion an, den Blick auf die Stadt Münster als Gesamtraum nicht zu verlieren. Mauritz-Pfarrer Rudi Gehrmann sorgte sich, die Ebene der Pastoralen Räume werde mehr Verwaltungsarbeit bedeuten. Darauf berichtete Generalvikar Winterkamp von Plänen, Leitende Pfarrer zum Beispiel dadurch zu entlasten, dass sie in Kirchenvorständen nicht mehr automatisch Vorsitzende sein müssten.

Rückmeldungen zu den Plänen für die Stadt Münster sind möglich unter strukturprozess-ms(at)bistum-muenster.de

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