Weihbischof Zekorn und Generalvikar Winterkamp präsentieren Vorschläge

So könnten die Pastoralen Räume im Kreisdekanat Coesfeld aussehen

  • In Coesfeld haben Generalvikar Klaus Winterkamp und Weihbischof Stefan Zekorn Ideen zur Seelsorge in größeren Einheiten vorgestellt und zur Diskussion eingeladen.
  • Es geht um zukünftige Pastorale Räume im Kreisdekanat Coesfeld.
  • In dem Prozess sind keine Fusionen von Pfarreien vorgesehen.

Anzeige

Generalvikar Klaus Winterkamp und Weihbischof Stefan Zekorn haben im Coesfelder Pius-Gymnasium Vorschläge für fünf zukünftige Pastorale Räume im Kreisdekanat Coesfeld präsentiert. Vor 100 Vertreterinnen und Vertretern der Pfarreien erläuterten sie die von Bistumsleitung und -verwaltung erarbeiteten Überlegungen für die künftigen territorialen Seelsorge-Gebiete, die jeweils aus mehreren Pfarreien bestehen werden.

Damit reagiert das Bistum auf deutliche Rückgänge unter anderem der Katholiken- und Seelsorgenden-Zahlen, weniger Taufen und Eheschließungen. So würden gegenwärtig im Kreisdekanat Coesfeld 170.000 Katholiken leben, 2040 werde die Zahl auf voraussichtlich 119.000 sinken, erläuterte Winterkamp. Unmissverständlich stellte er aber klar, dass in den künftigen Pastoralen Räumen die Pfarreien erhalten blieben: „Es wird keine weiteren von Bischof Genn verordnete Zusammenlegungen von Pfarreien geben.“

Die Vorschläge zu den fünf Pastoralen Räumen stellte Weihbischof Zekorn anhand einer Karte vor. Dabei machte er deutlich, dass sie Grundlage eines umfassenden Diskussionsprozesses unter haupt- und ehrenamtlich Engagierten sein sollten.

 

Zekorn erklärt die Zusammenhänge

 

Der Vorschlag für die Pastoralen Räume in Kreisdekanat Coesfeld zum Herunterladen.

Die künftigen Seelsorge-Gebiete sollen jeweils mindestens 20.000 Katholiken haben und vergleichbare soziale Strukturen aufweisen. Zudem spielt unter anderem die Lage von Krankenhäusern, Schulen, caritativen Einrichtungen, Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen eine Rolle.

Für den Pastoralen Raum Rosendahl, Billerbeck, Havixbeck und Nottuln bestehe der Zusammenhang in einer vergleichbaren Sozialstruktur mit ähnlicher Größe der Orte, umliegenden Dörfern und „einer gewissen touristischen Prägung“, sagte Zekorn. Pas­torale Räume jeweils für Coes­feld und Dülmen ergäben sich von selbst. Senden, Lüdinghausen, Nordkirchen und Olfen wiesen vergleichbare Sozialstrukturen auf. Für Selm, Lünen und Werne sieht Zekorn durch „einen gewissen Bezug zum Ruhrgebiet“ Ähnlichkeiten. In Bezug auf Ascheberg sieht er Zusammenhänge mit Drensteinfurt und Sendenhorst im Kreisdekanat Warendorf.

 

Kirchturm bleibt Bezugspunkt

 

Wie Zekorn rief auch Generalvikar Winterkamp zur Beteiligung an dem umfassenden Diskussionsprozess auf. „Dieser Abend ist eine große Frage an Sie“, sagte er den Zuhörerinnen und Zuhörern. Dabei erinnerte er an die Grundlage der Überlegungen: „Es geht darum, die pastoralen Strukturen so zu gestalten, dass die Verkündigung der Frohen Botschaft unter in Zukunft deutlich veränderten Rahmenbedingungen weiter gut möglich sein wird.“ Die konkrete, individuelle Ausgestaltung der jeweiligen Pastoralen Räume – was etwa die Vermögensverwaltung und Zusammenarbeit von lokaler und regionaler Ebene betrifft – solle während des Prozesses herausgearbeitet werden.

Verständnis für die Zukunfts-Maßnahmen äußerten die Teilnehmenden in der Diskussionsrunde. „Es ist richtig, dass wir uns auf den Rückgang kirchlichen Lebens einstellen“, sagte ein Seelsorger. Und stellte gleich neue Fragen: „Wo sind die Orte, an denen wir die Menschen erreichen? Wie schaffen wir es, die Gläubigen zu aktivieren? Und wo gibt es Strukturen im Bistum, die reduzierbar sind?“ Ein weiterer Teilnehmer verwies auf die Bedeutung hauptamtlicher Ansprechpartner in den Pfarreien. Zekorn konnte ihm die Sorge nehmen: „Auch wenn sich vieles verändert – der Kirchturm soll weiterhin Bezugspunkt bleiben.“

 

Fragen und Anregungen erwünscht

 

In mehreren Etappen soll der Diskussionsprozess nun fortgesetzt werden. Dabei stehen Ansprechpartner zur Verfügung. Im Kreisdekanat Coesfeld sind dies Weihbischof Zekorn, die Leiterin der Hauptabteilung Seelsorge in der Bistumsverwaltung, Maria Bubenitschek, und Pastoralreferent Matthias Schlettert. Im Januar finden Veranstaltungen auf der Dekanats-Ebene statt, im zweiten Quartal 2022 tagen die Pfarreiräte. Im Mai 2023 soll die Beratungs- und Entscheidungsphase abgeschlossen sein. Fragen und Anregungen zu dem Prozess sind ausdrücklich erwünscht: strukturprozess-coe(at)bistum-muenster.de.

Anzeige