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Die katholische Reformbewegung „Freckenhorster Kreis“ greift die beschlossene Ausweitung der Ladenöffnung an Sonntagen in NRW scharf an – und attackiert Ministerpräsident Laschet und Wirtschaftsminister Pinkwart.
Die katholische Reformbewegung „Freckenhorster Kreis“ greift die am Mittwoch beschlossene Ausweitung der Ladenöffnung an Sonntagen in Nordrhein-Westfalen scharf an. Namentlich attackiert die Bewegung NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP).
Der Kreis hat einen offenen Brief an die fünf katholischen NRW-Bischöfe geschrieben, darunter Felix Genn aus Münster. Darin heißt es, es erstaune sehr, dass sich Laschet, der „immer wieder seine Nähe zur katholischen Kirche betont“, bei der Sonntagsöffnung derart von Pinkwart „dirigieren“ lasse. Laschet war unter anderem Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken.
Gründe für Öffnung „beliebig und konstruiert“
Pinkwart habe für die Ausweitung der Ladenöffnung an Sonntagen nach eigenen Worten „neue Sachgründe“ benannt. Das klinge fast wie „alternative Fakten“, schreibt der „Freckenhorster Kreis“. Mögliche Gründe für verkaufsoffene Sonntage sind künftig unter anderem die „Belebung der Innenstädte“, der „Erhalt zentraler Versorgungsbereiche“ und das „Sichtbarmachen der Innenstädte“. Die kirchliche Bewegung nennt diese Gründe beliebig und konstruiert.
Der Brief schließt mit einem Appell an die Bischöfe. Sie sollten gemeinsam mit den Partnern in der Ökumene und den Gewerkschaften deutlich machen, dass „der Schutz des Sonntags kein abwegiges katholisches Sonderinteresse ist, sondern dem Schutz der Würde und Freiheit aller Menschen“ diene.
Dem „Freckenhorster Kreis“, benannt nach dem Ort seiner Gründung bei Warendorf im Bistum Münster, gehören nach eigenen Angaben 430 Menschen an.