Bischöfliche Schulen in Münster und Ahaus helfen Partnerprojekten auch in Corona-Zeiten

Spenden-Rekorde nach Absagen traditioneller Hilfsaktionen

  • Die traditionellen Spendenaktionen zweier Bischöflicher Schulen in Münster und Ahaus mussten in diesem Advent ausfallen.
  • Mit den Alternativaktionen kamen überraschenderweise weit mehr Spenden zusammen als in den Vorjahren.
  • Organisatoren und Spendenempfänger zeigen sich in gleicher Weise erstaunt und glücklich.

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Da rieb sich das Organisationsteam die Augen: Obwohl die traditionelle Adventswanderung der Bischöflichen Gesamtschule Friedensschule in Münster coronabedingt ausfallen musste, nahmen die Schüler bei der Alternativaktion mehr Spenden ein als im Vorjahr. Laut Mitteilung der Schule kamen in diesem Jahr 35.000 Euro zusammen. „So viel hatten wir noch nie!“, sagt Schulleiter Ulrich Bertram. Im Vorjahr seien insgesamt 18.000 Euro gespendet worden.

„Seit Jahrzehnten“ findet die Adventswanderung um Münsters Aasee statt. Zuvor sammeln die jährlich etwa 2.000 Teilnehmenden Sponsoren, die für jeden gelaufenen Kilometer Geld spenden. „Am Ende der Wanderung stand dann jedes Mal ein großes Suppen-Frühstück auf der Wiese der Stephanus-Kirche in der Aaseestadt“, teilt die Schule mit.

 

Spenden kommen auch noch nach eigentlichem Aktionstag an

 

In diesem Jahr entfiel der Lauf, Spenden wurden dennoch gesammelt und von den Schülern in der Aula abgeliefert. Sogar nach dem eigentlichen Aktionstag seien weitere Spenden eingetroffen.

Die unterstützten Projekte sind den Angaben zufolge dieselben wie in den vergangenen Jahren: Eine Aids-Waisen-Station in Tansania, ein ehemaliges Slum in Brasilien, aus dem heute ein funktionierendes Dorf mit Geburtshaus, Kindergarten, Krankenhaus und Schulen geworden ist, und eine Einrichtung für von Sex-Touristen missbrauchte Kinder auf Sri Lanka.

 

Einnahmen beinahe verdoppelt

 

„Überrascht – sprachlos – erstaunt und sehr, sehr glücklich“ zeigt sich auch die Bischöfliche Canisiusschule in Ahaus nach dem ausgefallenen Adventsbasar. Mehrere Tausend Besucher kommen jedes Jahr am Sonntag vor dem ersten Advent in das Gymnasium, um zum Beispiel von den Schülern Selbstgebackenes und -gebasteltes zu erwerben.

„In den anderen Jahren gab es weit mehr als 30.000 Euro“, heißt es auf der Schulhomepage. Dieses Ergebnis ohne den Basar zu erzielen, „erschien utopisch“. Dass für die Alternativaktionen am Ende mehr als 55.000 Euro zusammenkamen, damit hätten die Verantwortlichen „niemals gerechnet“.

Dass der Adventsbasar 2020 nicht stattfinden würde, habe bereits nach den Sommerferien festgestanden. Ein Team aus Lehrern und Eltern habe daraufhin nach Alternativen gesucht. „Wir hoffen sehr, dass wir durch viele kleine Aktionen eine ähnlich hohe Spendensumme wie in den letzten Jahren für die Projekte und Kinder in Leme erzielen werden“, hieß es.

 

Mini-Basar und Online-Konzert

 

Die zahlreichen Ideen könnten nicht alle genannt werden, schreibt Schulleiter Niels Hakenes auf der Homepage. Es hätten viele „Mini-Basare“ stattgefunden, auf der Online-Spendenplattform „Better place“ seien Beiträge „besonders von jungen Leuten und ehemaligen Schüler*innen“ eingegangen. Auf der Plattform „Wir für Leme“ wurden verschiedene Bastelarbeiten, Holzarbeiten oder Karten angeboten.

Ein besonderes Highlight sei das Benefizkonzert von Schülern, Eltern und Lehrern der Canisiusschule gewesen, das live gestreamt wurde. Die Spendenerlöse kommen der Arbeit der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel im brasilianischen Leme zugute. Unter dem Motto „Armut durch Bildung überwinden“ setzten sich die Schwestern dort in Kindergärten, Schulen, Familienpastoral und Bildungsarbeit ein.

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