Zahl neu abgeschlossener Verträge sank 2022 um sieben Prozent

Weniger neue Pflege-Auszubildende – Beruf stark weiblich geprägt

  • Die Zahl neu abgeschlossener Pflege-Ausbildungsverträge ist 2022 zurückgegangen.
  • Laut Statistischem Bundesamt unterschrieben 52.300 Auszubildende einen Vertrag zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann.
  • Das ist ein Minus von sieben Prozent gegenüber 2021.

Anzeige

Die Zahl neu abgeschlossener Pflege-Ausbildungsverträge ist 2022 zurückgegangen. Laut Statistischem Bundesamt unterschrieben 52.300 Auszubildende einen Vertrag zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann - ein Minus von sieben Prozent gegenüber 2021.

Die Pflege bleibt weiblich geprägt: Ende 2022 betrug der Frauenanteil in der Ausbildung 76 Prozent, bei den neu abgeschlossenen Verträgen 74 Prozent. Ende des Jahres befanden sich vorläufigen Zahlen des Bundesamts zufolge 110.800 Pflegefachfrauen und 35.800 Pflegefachmänner in Ausbildung.

Mit dem Pflegeberufereformgesetz von 2017 wurden die Ausbildungen Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie Altenpflege zum Berufsbild Pflegefachfrau / -mann zusammengeführt. Der Ausbildungsberuf wird seit 2020 angeboten, die Ausbildung dauert drei Jahre.

Kritik an einheitlicher Ausbildung

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, kritisierte die Vereinheitlichung der Pflegeberufs-Ausbildung als "Strohfeuer". Der Rückgang der Zahl der Ausbildungsverträge sei "ein weiteres bedrückendes Zeichen, dass die bisherigen Bemühungen nicht ausgereicht haben, um den Pflegeberuf attraktiv zu machen".

Auch sei fraglich, wie viele Ausgelernte sich für die Altenpflege entschieden, sei doch der Verdienst in Krankenhäusern deutlich besser. "Zudem muss alles getan werden, um den Nachwuchs langfristig im Job zu halten. Angemessene Löhne reichen hier nicht aus", so Brysch. "Neben verlässlichen Arbeitszeiten und einer guten Work-Life-Balance müssen Berufsanfänger auch mehr Verantwortung übertragen bekommen."

Anzeige