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Den Bedenken aus dem Vatikan zum Trotz wollen die deutschen katholischen Bischöfe am Reformkurs festhalten. "Die breite Mehrheit der Bischöfe steht hinter den Reformanliegen des Synodalen Weges und strebt nachhaltige Veränderungen an", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, zum Abschluss der Vollversammlung in Dresden.
"Vor allem brauchen wir aber den Synodalen Ausschuss, um die Ergebnisse des Synodalen Weges mit seinen fünf Synodalversammlungen auszuwerten, an und mit diesen Ergebnissen weiterzuarbeiten und sie zu evaluieren", so Bätzing.
"Wir müssen und wollen im Gespräch mit Rom bleiben"
Der Vatikan hatte den Spielraum für Reformen in Deutschland zuletzt weiter eingeschränkt und die geplante Gründung eines gemeinsamen Leitungsorgans von Laien und Klerikern, einen sogenannten Synodalen Rat, auf allen Ebenen ausgeschlossen. Kommende Woche findet die letzte beschlussfassende Versammlung des Reformdialogs Synodaler Weg in Frankfurt statt.
Bätzing sagte, es verstehe sich eigentlich von selbst, dass der Reformprozess nicht immer ohne Spannungen, Meinungsverschiedenheiten und Kontroversen gehe. Die Bischöfe hätten in Dresden "trotz der schwierigen Ausgangssituation zu einem ebenso offenen wie konstruktiven Miteinander gefunden". Er betonte: "Wir müssen und wir wollen im Gespräch mit Rom bleiben, das ist der ausdrückliche Wunsch der Deutschen Bischofskonferenz."
"Es werden wohl auch Synodal-Texte nicht angenommen werden"
Der Limburger Bischof äußerte sich nach den Dresdner Gesprächen "sehr zuversichtlich, dass wir kommende Woche in der Synodalversammlung in Frankfurt mit allen Delegierten des Synodalen Wegs weitere wichtige Beschlüsse fassen können". Der "weitaus größte Teil - wir reden ja immer über Zweidrittelmehrheiten, die wir brauchen" - sehe die Verbindung zwischen Missbrauch, dessen systemischen Ursachen, den Aufgaben, denen sich der Synodale Weg stelle, und "der Bereitschaft, hier das Handeln der Kirche zu verändern".
Bätzing räumte ein, er gehe nicht davon aus, dass alle Texte durch die Synodalversammlung kommen: "Wir rechnen auch damit, dass Texte nicht angenommen werden, und das ist ein ganz normaler Vorgang."
"Ich wünsche mit keinen Eklat - aber bin kein Hellseher"
Der Bischofs-Vorsitzende sagte: "Ich wünsche es uns allen nicht, dass es einen Eklat gibt. Vor allem wünsche ich nicht, dass wir Bischöfe Auslöser eines solchen Eklats sein könnten." Aber er sei kein Hellseher.
Update 16 Uhr: Absätze 5 bis 7.