DBK-Vorsitzender veröffentlicht Antwortbrief an Kurie

Reformstreit: Bätzing bittet um schnellen Gesprächstermin im Vatikan

Anzeige

Im Reformstreit zwischen Bischofskonferenz und Vatikan bittet Bischof Georg Bätzing um ein baldiges Treffen. Nach Ende der fünften Synodalversammlung sei er zu einem Treffen auch kurzfristig bereit. Einen entsprechenden Brief hat die Bischofskonferenz am 1. März veröffentlicht.

Im Streit zwischen den deutschen Bischöfen und dem Vatikan über den Fortgang von Kirchenreformen hat der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, um ein baldiges Treffen mit dem Heiligen Stuhl gebeten. Er wolle gerne bald nach der letzten Vollversammlung des Reformprozesses Synodaler Weg in der kommenden Woche nach Rom kommen, schrieb Bätzing in einem Brief an das Staatssekretariat des Vatikans, den die Bischofskonferenz am Mittwoch auf ihrer Internetseite veröffentlichte.

Das Schreiben ist eine Reaktion auf einen Brief dreier Kardinäle, darunter des Staatssekretärs Kardinal Pietro Parolin, vom Januar. Darin hatten die Geistlichen im Auftrag von Papst Franziskus Befürchtungen über ein neues Gremium geäußert, das dauerhafte gemeinsame Beratungen zwischen Laien und Bischöfen ermöglichen soll.

Vatikan befürchtet Schwächung des Bischofsamts

Der Synodale Weg, der 2019 begonnen hat, endet offiziell mit der fünften Vollversammlung in der kommenden Woche. Jedoch soll ein Ausschuss in den kommenden drei Jahren eine Satzung für einen sogenannten Synodalen Rat erarbeiten, in dem dann in Zukunft Bischöfe und Laien gemeinsam über Kirchenreformen beraten sollen.

Der Vatikan befürchtet eine Schwächung des Bischofsamts und hatte dem Synodalen Weg untersagt, neue Leitungsgremien ohne Zustimmung zu etablieren. Auslöser für den erneuten Streit zwischen dem Vatikan und der Bischofskonferenz über den Reformprozess war eine Anfrage fünf konservativer deutscher Bischöfe im Dezember, ob sie an einem solchen Synodalen Ausschuss teilnehmen müssen oder dürfen.

Bischofskonferenz nimmt Vatikan-Sorgen ernst

Der Antwortbrief im Wortlaut ist auf der Webseite der Deutschen Bischofskonferenz zu finden.

Der Limburger Bischof Bätzing schreibt, er versichere, dass die Bischofskonferenz die vorgebrachten Sorgen um die Fragen eines Synodalen Ausschusses und eines Synodalen Rats ernst nehme. Der Synodale Ausschuss sei ein Zeichen dafür, dass hinsichtlich des zukünftigen synodalen Miteinanders noch großer Klärungsbedarf bestehe. Ursprünglich sei geplant gewesen, direkt im Anschluss an den Synodalen Weg einen Synodalen Rat zu etablieren. Das sei nicht geschehen.

Von Donnerstag bis Samstag in der kommenden Woche treffen sich vorerst zum letzten Mal Vertreter von Laien, Klerikern und kirchlichen Mitarbeitenden in Frankfurt am Main. Der Synodale Weg wurde von der Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken ins Leben gerufen, um die Vertrauenskrise nach den Missbrauchsskandalen der Kirche zu überwinden.

Anzeige