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Ein herzlicher Gruß, einige aufmunternde Worte – in Vorhelm bei Ahlen schreiben Gemeindemitglieder untereinander Karten und Briefe. Pfarrei stellt Postkarten kostenlos für die Aktion in der Fastenzeit bereit. „Gemeinde braucht Gemeinschaft“, sagt Pastoralreferent Stefan Bagert angesichts der Corona-Kontaktbeschränkungen.
Die Poststation in Vorhelm hat in diesen Tagen so viele Briefmarken verkauft wie lange nicht mehr. Seit die Gemeinde St. Pankratius in dem Ortsteil von Ahlen im Kreis Warendorf ihre Aktion „Sieben Wochen – sieben Karten“ gestartet hat, landen jeden Tag in den Briefkästen des Orts viele Kartengrüße. Ein herzlicher Gruß, einige aufmunternde Worte, ein: „Hallo, ich habe dich und euch nicht vergessen!“
Zwei Karten hat Stefan Bagert schon bekommen. Der Pastoralreferent in Vorhelm und Schulseelsorger in Ahlen hat die Aktion zusammen mit dem Pfarreirat ins Leben gerufen. „Noch immer sind die Gemeinden unter den Notwendigkeiten der Corona-Pandemie in ihren persönlichen Kontakten stark eingeschränkt. Das Gemeindeleben ist erstarrt. Die Gottesdienste sind mit allen möglichen Auflagen fremdbestimmt oder können gar nicht stattfinden“, sagt Bagert und fügt an: „Gemeinde braucht aber Gemeinschaft.“
Grüße an Bekannte und Nachbarn
Pastoralreferent Stefan Bagert hat die Aktion „Sieben Wochen – sieben Karten“ in Vorhelm mitorganisiert.
Um den Zusammenhalt in Vorhelm und in der mit 2400 Gemeindemitgliedern selbstständigen Pfarrei zu stärken, ist die Karten-Aktion mit Beginn der Fastenzeit gestartet. Der Pfarreirat St. Pankratius lädt dazu ein, in jeder der sieben Wochen der Fastenzeit jeweils eine Postkarte an jemanden aus Vorhelm zu schicken.
„Als Adressatenkreis können liebe Menschen, Bekannte und Nachbarn in den Blick genommen werden, die soziale Medien nur wenig oder gar nicht nutzen. Aber letztlich ist das nicht entscheidend“, sagt Bagert. Für alle, die mit dabei sein möchten, stellt der Pfarreirat Postkarten mit Motiven der Pfarrkirche zur Verfügung. „Wir haben Geschenkpakete mit je sieben Karten verpackt und in der Kirche ausgelegt“, sagt der Pastoralreferent.
Traditionelles Vereinsleben
Auch wenn der Gottesdienstbesuch zurzeit niedrig ist, wurden die Postkarten sofort gern mitgenommen. „Wir hatten zunächst 45 Pakete ausgelegt. Die waren aber schon am ersten Tag vergriffen. Inzwischen haben wir bereits zwei Mal nachgelegt. Unser Vorrat geht damit zur Neige“, ist Bagert erfreut über die Resonanz. Gemeindemitglieder hätten positive Rückmeldungen gegeben. „Sieben Karten in sieben Wochen, das ist ja machbar, und die Einladung regt dazu an, die eine oder den anderen mal wieder in den Blick zu nehmen“, sagt Bagert.
Einige hundert Karten wandern so durch Vorhelm. „Die Pandemie hat das gewohnte Miteinander unmöglich gemacht. Doch so bleiben wir beieinander.“ In Vorhelm mit seinen drei Ortteilen Vorhelm-Bahnhof, Dorf und Tönnishäuschen gebe es ein reges Vereinsleben. Die Kontakte zueinander seien dörflich und nachbarschaftlich gut. „Das merken wir nun an unserer Karten-Aktion“, sagt der Pastoralreferent.