Regenbogen-Flaggen an Kirchtürmen als Protest gegen Vatikan-Erklärung

Gemeinden im Bistum Münster solidarisch mit homosexuellen Paaren

  • Zahlreiche Gemeinden und Verbände im Bistum Münster zeigen sich solidarisch mit homosexuellen Menschen.
  • An vielen Kirchtürmen wurde die Regenbogenfahne gehisst, das Symbol der LGBT+-Community.
  • Einige Beispiele zeigen wir in unserer Bilderstrecke.

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Zahlreiche Gemeinden und Verbände im Bistum Münster zeigen sich solidarisch mit homosexuellen Menschen. An vielen Kirchtürmen wurde die Regenbogenfahne gehisst, das Symbol der LGBT+-Community (Bilderstrecke oben). Die Gemeinden und Verbände protestieren so gegen das Nein des Vatikans zu Segnungen für homosexuelle Paare.

Mit einem Zebrastreifen in Regenbogenfarben vor der Kirche haben beispielsweise Mitglieder der Pfarrei St. Gudula in Rhede ein Zeichen für Offenheit gesetzt. Ihr Motto „St. Gudula - #FürAlleDa“ habe sich im Austausch mit vielen anderen Gemeindemitgliedern verfestigt, heißt es.

In diesen Tagen liege der regenbogenfarbene Zebrastreifen auch in der Kirche St. Gudula. Dort können alle Unterstützerinnen und Unterstützer das Stofftuch signieren. „Auch ich werde auf dem Regenbogen-Zebrastreifen unterschreiben“, sagt Pfarrer Thorsten Schmölzing. „Es freut mich besonders, wenn Gemeindemitglieder kritisch reflektieren, die Initiative ergreifen und klar zeigen, wofür wir als Christinnen und Christen in Rhede stehen.“

 

Protest auch von der KFD im Bistum Münster

 

Die Glaubenskongregation im Vatikan hatte vergangene Woche erklärt, die katholische Kirche habe keine Vollmacht, gleichgeschlechtliche Beziehungen zu segnen. Diese Verbindungen entsprächen nicht dem göttlichen Willen. Die Erklärung hatte weit überwiegend Kritik ausgelöst, auch von Bischöfen sowie von zahlreichen Laienorganisationen, darunter das Diözesankomitee der Katholiken im Bistum Münster.

„Zutiefst empört“ äußerte sich auch der Diözesanverband der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD).  „Damit sind wir nicht einverstanden!“, erklärten rund 60 Teilnehmerinnen einer Online-Delegiertenkonferenz.

„Alle Gegenstände unseres Alltages können gesegnet werden, aber sich liebende Menschen nicht? Wir kämpfen gegen eine Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Paare“, so Jutta Lutterbey aus dem Vorstand des Diözesanverbands. Mit der Parole „Mein Gott … liebt und segnet alle Menschen!“ demonstrierten die Frauen ihre Haltung und zeigten sich am Ende der Videokonferenz spontan mit Accessoires in allen Farben des Regenbogens.

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