Bischof Felix Genn spricht von großer Erleichterung

Große Freude über Rückkehr des Borghorster Stiftskreuzes

Große Freude bei Bischof Felix Genn und allen Beteiligten über die Rückkehr des Borghorster Stiftskreuzes in das Bistum Münster. Wo es jetzt seinen Platz finden wird, ist noch offen.

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Bischof Felix Genn war die große Freude anzusehen, als er die Pressekonferenz betrat, das Borghorster Stiftskreuz in den behandschuhten Händen. „Es ist heil und unversehrt – das macht viele Menschen glücklich, besonders die Gläubigen in Borghorst“, sagte er. An die Uhrzeit, als ihm das Kreuz auf dem Hinterhof des Bischofshauses übergeben wurde, konnte er sich genau erinnern. „20.30 Uhr“, sagte Genn. „Und allen Beteiligten war die Erleichterung anzusehen.“

Der Bischof dankte allen Helfern, die es ermöglicht hatten, das Kreuz nach mehr als dreijährigem Verschwinden wieder ins Bistum zurückzuholen. Dazu zählte er den Anwalt des Bistums, Jürgen Römer, seinen Kontaktmann im Bistum, den ehemaligen Generalvikar Norbert Kleyboldt, sowie die Strafverfolgungsbehörden. Besonders der Polizei sprach ein großes Lob aus: „Sie ist einfach gut.“

 

Übergabe in Bremen

 

Das Kreuz war am Dienstag in Paket-Papier gewickelt in einer Anwaltskanzlei in Bremen übergeben worden. Römer hatte es dort abgeholt und direkt nach Münster gebracht. Der Anwalt hatte im Vorfeld mit zwei der drei bereits inhaftierten Täter verhandelt, deren Informationen schließlich zum Auffinden des Kreuzes führten. „Sie bereuen ihre Tat wirklich“, sagte Römer. Als Gegenleistung wurden sie in den offenen Vollzug überstellt.

Auch der mutmaßlich Auftraggeber, der Anfang März vor Gericht stehen wird, habe kooperiert, sagte Römer. Er wurde deshalb aus der Untersuchungshaft entlassen. Angaben zum weiteren Verfahren oder zum vorherigen Aufbewahrungsort des Kreuzes wollte er „aus ermittlungstechnischen Gründen“ nicht machen. „Nur so viel: Es war irgendwo in Norddeutschland.“

 

Rückkehr nach Borghorst noch offen

 

Auch Norbert Kleybodt gestand, dass es ihm „ans Herz gegangen sei“, als am Dienstagabend in Münster der Transportbehälter geöffnet wurde. Er und Römer seien seit der Zusammenarbeit Anfang 2016 immer guten Mutes gewesen, dass das Kreuz wiederbeschafft werden könnte. „Auch ich habe jeden Tag dafür gebetet.“ Deshalb sah der ehemalige Generalvikar die aktuellen Ereignisse auch als „Werk des Himmels und der Menschen auf Erden“.

Ob das Kreuz in die Borghorster Nikomedes-Kirche zurückkehren wird oder an einem sicheren Ort verwahrt wird, ließ Bischof Felix Genn noch offen. Der dort emeritierte Pfarrer Heinrich Wernsmann sprach sich auf der Pressekonferenz „entschieden“ für eine Rückkehr nach Borghorst aus. „Das Kreuz gehört den Borghorstern seit etwa 1000 Jahren.“ Es sollte wieder am alten Platz in der Kirche stehen. „Die Sicherheitsvorkehrungen werden wird dafür überarbeiten.“ Für den Fall, dass das Kreuz nach Borghorst zurückkehren würde, plane man einen großen Empfang, „vielleicht mit Prozession“, sagte Wernsmann.

Wernsmann berichtete auch von seinem Anruf beim zuständigen Pfarrer Markus Dördelmann, der derzeit im Urlaub weilt. Der habe sich „riesig gefreut“ und „bestimmt eine Flasche Sekt geöffnet“.

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