Zwischen Gesundheitsproblemen, Reformstau und bedeutenden Reisen

Jahresrückblick in Bildern: 2021 mit Papst Franziskus

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Der Papst, inzwischen 85 Jahre alt, hatte zwar mit einer schweren Darmoperation zu tun. Amtsmüde wirkt er aber nicht. In Klima- und Flüchtlingsdebatte mischt er sich nachdrücklich ein. Zudem schickt er die ganze Kirche auf einen synodalen Weg. Das Jahr 2021 mit den Höhepunkten in Franziskus' Kalender - auch als Bilderstrecke.

Für einen Papst wie Franziskus, der die persönliche Begegnung liebt, begann 2021 ernüchternd – ein weiteres Pandemie-Jahr mit Kontaktbeschränkungen, Audienzen in kleinstem Rahmen und kaum Reisen. Obwohl insbesondere im Sommer Gesundheitsprobleme den Papst belas­teten, wurde 2021 noch ein Jahr voll Tatendrang.

Dennoch bleiben Baustellen. Die Kurienreform steht weiter aus. Der Finanzstrafprozess hat begonnen, wird aber dauern. Zudem ist die wirtschaftliche Lage des Vatikans nicht rosig.

Erster Papst im Irak

Als „historisch“ wurde die Irak-Reise Anfang März betitelt. Nie zuvor sei ein katholisches Kirchenoberhaupt im Land Abrahams gewesen, sagte Franziskus selbst. Während die Osterfeiern noch in begrenztem Rahmen stattfanden, empfing der Papst nach langer Pandemie-Pause im Mai wieder Gäste zur Generalaudienz.

Wenig später kündigte er die Weltsynode an – ein zweijähriger Prozess, in dem die Kirche weltweit einen dialogischen Umgang einüben und der in der Bischofssynode 2023 gipfeln soll. Der eigentliche Startschuss folgte im Oktober.

Im Frühsommer bot Münchens international bekannter Kardinal Reinhard Marx seinen Rücktritt als Erzbischof an. Er wollte angesichts des Skandals sexualisierter Gewalt als kirchlicher Verantwortungsträger Zeichen setzen. Franziskus lehnte das Gesuch ab.

Schreck im Sommer

Die sonst ruhigere Sommerzeit im Vatikan begann mit einem Schrecken: Anfang Juli wurde der Papst am Darm operiert, um eine komplexe, sehr schmerzhafte Darmverengung zu entfernen. Zehn Tage blieb Franziskus in der Klinik.

Nach kurzer Auszeit schien der Papst kräftiger. Statt sich länger auszuruhen, schränkte er im Motu Proprio „Traditionis custodes“ („Hüter der Tradition“) die Messfeier im „außerordentlichen Ritus“ ein; die Feier genehmigt nun wieder nur der Bischof. In Ländern wie Frankreich und den USA rief der Schritt Kritik hervor.

Großer Finanzprozess

Im Sommer begann der Prozess im Finanzskandal um Kardinal Giovanni Angelo Becciu. Unter anderem sollen Unregelmäßigkeiten rund um Investitionen in eine Luxusimmobilie in London geklärt werden.

Der Prozess-Start verlief holprig. Formfehler und fehlende Beweise ließen das Verfahren umgehend ins Stocken geraten, erst 2022 dürfte es Fahrt aufnehmen.

Im September reiste Franziskus zum Eucharistischen Kongress nach Budapest und in die Slowakei. In Ungarn traf Franziskus auch Ministerpräsident Viktor Orban – trotz sehr konträrer politischer Positionen etwa beim Thema Migration.

Sowohl die inzwischen ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier waren im Oktober im Vatikan zu Gast. Mit Merkel nahm der Papst am Weltfriedenstreffen der Gemeinschaft Sant'Egidio in Rom teil.

„Unbewohnbare Welt“

Lange war spekuliert worden, Franziskus werde im November selbst zum Weltklimagipfel nach Glasgow reisen. Am Ende blieb es bei einer Vatikan-Delegation um Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin.

Gleichwohl brachte sich der Papst prominent in die Klimadebatte ein. So gab es mehrere Appelle aus seiner Feder – und einen gemeinsamen Appell von rund 40 Religionsführern aus aller Welt. Eindringlich warnte Franziskus „vor einer unbewohnbaren Welt“ und der „davonlaufenden Zeit“.

Erneut bei Flüchtlingen auf Lesbos

Anfang Dezember schließlich ein fünftägiger Besuch auf Zypern und in Griechenland – mit einem Abstecher nach Lesbos. Appelle zu Geschwisterlichkeit zwischen Katholiken und Orthodoxen, Einwohnern und Migranten prägten die Reise.

In einem Flüchtlingslager auf Lesbos prangerte der Papst eine „todbringende Gleichgültigkeit“ an und nannte das Mittelmeer einen „kalten Friedhof ohne Grabsteine“.

Amtsmüde scheint Franziskus nicht zu sein. Allenfalls sein eigenes Alter treibt ihn womöglich mitunter zur Eile: Am 17. Dezember wurde der Papst 85 Jahre alt.

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