Seelsorgeamtsleiterin Maria Bubenitschek zu Forderungen der katholischen Frauengemeinschaft (KFD)

Laienpredigt: Bistum Münster hält Reform für denkbar, aber schwierig

Auch Laien - Frauen wie Männer - sollen in der Messe predigen dürfen: Das fordert die Katholische Frauengemeinschaft (KFD) in einem Brief an Bischof Felix Genn. Was sagt das Bistum Münster? Antworten von Maria Bubenitschek, Leiterin des Seelsorgeamts.

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Auch Laien - Frauen wie Männer - sollen in der Messe predigen dürfen: Das fordert die Katholische Frauengemeinschaft (KFD) in einem Brief an Bischof Felix Genn. Wie denkt das Bistum darüber? Antworten von Maria Bubenitschek, die seit Anfang des Jahres als erste Frau die Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat Münster leitet.

Frau Bubenitschek, inwieweit können Sie das Anliegen der KFD nachvollziehen?

Das Anliegen der KFD kann ich gut nachvollziehen.

Die KFD kritisiert, dass Glaubenszeugnisse von Frauen in der Eucharistie keinen Ort haben. Wie könnte man das ändern?

Wird das Wort „Glaubenszeugnis“ mit dem Wort „Predigt“ gleichgesetzt, dann stimmt die Kritik der KFD mit Blick auf die Eucharistiefeiern. Sie betrifft allerdings nicht ausschließlich Frauen, sondern so genannte Laien insgesamt, also auch nicht-geweihte Männer. Ich bin überzeugt davon, dass Liturgien lebendiger werden, wenn Glaubenszeugnisse abgelegt werden, wenn Menschen von ihrem Glauben zu Gott erzählen. Ist es nicht das, was auch die Menschen seinerzeit so an Jesus fasziniert hat: Das Erleben seiner Beziehung zu seinem Vater?

Wie stehen die Chancen für eine Zulassung der Laienpredigt in der Messe?

Ich gehe davon aus, dass die so genannte Laienpredigt – also die Homilie in der Eucharistiefeier –  Thema im Kontext des Synodalen Wegs sein wird. In manch einer Diözese ist die Laienpredigt längst etabliert und wird toleriert. Vorstellbar ist aus meiner Sicht im Kontext des Synodalen Wegs sogar eine richtungsweisende Veränderung des Verständnisses der Laienpredigt. Allerdings gilt in diesem Zusammenhang auch genau das, was für andere angestrebte oder wünschenswerte Veränderungen gilt: Sie bedürfen nicht nur einer Regelung durch den Ortsordinarius – in unserem Bistum durch Bischof Felix Genn – oder einer Regelung auf Ebene der Deutschen Bischofskonferenz, sondern einer weltkirchlichen Einordung. Das scheint mir im Moment eher schwierig zu sein.

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