Zur Kommunalwahl am 13. September

Werbeaktion katholischer Verbände: „Wir wählen! NICHT die AfD!“

Die katholischen Kinder-, Jugend- und Erwachsenenverbände im Bistum Aachen halten sich nach eigenen Angaben normalerweise mit konkreten Wahlempfehlungen zurück. Anders sieht das bei dieser Nicht-Wahlempfehlung aus.

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Eine ungewöhnliche Nicht-Wahlempfehlung haben katholische Verbände im Bistum Aachen vor der nordrhein-westfälischen Kommunalwahl ausgegeben: „Wir wählen! NICHT die AfD!“, heißt es auf Plakaten der Organisationen zu den Wahlen am 13. September. Basis dieses Aufrufs sei eine intensive Auseinandersetzung mit Programmatik und Praxis dieser Partei, teilte der Diözesanverbänderat am Montag in Aachen mit. In der AfD fänden sich „rechte Hetze, Populismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“. Das stehe im Widerspruch zu den christlichen Werten.

 

Gegen Rechtsextreme und menschenfeindliche Parteien in Rathäusern

 

Die katholischen Kinder-, Jugend- und Erwachsenenverbände im Bistum Aachen halten sich nach eigenen Angaben normalerweise mit konkreten Wahlempfehlungen zurück. Das gelte auch diesmal. Allerdings sprächen sich einige von ihnen klar dagegen aus, für die AfD zu stimmen. Die Partei stehe für eine nationalistische und rassistische Umdeutung der Werte Tradition und Heimat. „Wir wollen nicht, dass Rechtsextreme und menschenfeindliche Parteien in unseren Rathäusern etwas zu sagen haben“, so der Verbänderat.

Er wandte sich gegen Bestrebungen der Rechtspopulisten, katholische Verbände für ihre Sicht zu gewinnen. Die Plakate zeigten ein farbenfrohes, multikulturelles NRW. Damit solle jenen der Rücken gestärkt werden, die sich Anfeindungen von rechts ausgesetzt sehen.

UPDATE: Laien im Erzbistum Köln schließen sich an
Auch die Vertretung der katholischen Laien im Erzbistum Köln hat dazu aufgerufen, bei der nordrhein-westfälischen Kommunalwahl nicht AfD zu wählen. Die Partei gebe sich den Anstrich, demokratisch zu sein, sei es aber „in Wahrheit nicht“, sagte der Geschäftsführer des Diözesanrats, Norbert Michels. Es habe mit Demokratie nichts zu tun, „wenn die AfD gewisse Menschen in unserem Land nicht haben will“. (KNA, 18. August)

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