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Alleinerziehende und ihre Kinder haben einer Studie zufolge von allen Familienformen in Deutschland das höchste Armutsrisiko. 88 Prozent der Alleinerziehenden sind Frauen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Bertelsmann-Stiftung in Gütersloh. Als armutsgefährdet gelten Haushalte, deren Einkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens aller Haushalte beträgt.
Alleinerziehende und ihre Kinder haben einer Studie zufolge von allen Familienformen in Deutschland das höchste Armutsrisiko. Demnach gelten rund 43 Prozent der Ein-Eltern-Familien als einkommensarm, während es bei den Paarfamilien mit einem Kind 9 Prozent, mit zwei Kindern 11 Prozent und mit drei Kindern 31 Prozent sind, wie die Bertelsmann-Stiftung am Donnerstag in Gütersloh mitteilte. 88 Prozent der Alleinerziehenden sind Frauen.
Die Untersuchung im Auftrag der Stiftung erstellte Rechtswissenschaftlerin Anne Lenze von der Hochschule Darmstadt. Ihrer Analyse zufolge ist die Armutsgefährdung von Ein-Eltern-Familien in den vergangenen Jahren etwa auf demselben Niveau geblieben. 2010 habe sie bei 38,6 Prozent und 2015 bei 43,8 Prozent gelegen. Als armutsgefährdet gelten Haushalte, deren Einkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens aller Haushalte beträgt.
Ein Drittel der Alleinerziehenden mit Hartz IV
Laut Studie gibt es in Deutschland 1,52 Millionen Haushalte, in denen allein die Mutter oder der Vater ohne Partner oder Partnerin mit einem Kind oder mehreren minderjährigen Kindern zusammenlebt. Das entspreche 18,6 Prozent aller Familien mit Kindern unter 18 Jahren. 71 Prozent der alleinerziehenden Mütter seien erwerbstätig - im Vergleich zu 68 Prozent der Frauen in Paarfamilien. Sie arbeiteten auch häufiger in Vollzeit oder vollzeitnaher Teilzeit. Dennoch seien sie wesentlich häufiger von Armut gefährdet.
33,5 Prozent der Ein-Eltern-Familien mit minderjährigen Kindern hätten 2020 Hartz IV bezogen. Unter Paarfamilien habe dieser Anteil nur bei 7 Prozent gelegen, wobei die Quote auch unter den Alleinerziehenden seit 2015 zurückgehe. Der Studie zufolge haben Alleinerziehende, die Leistungen nach dem zweiten Sozialgesetzbuch erhalten, öfter einen Job als der Durchschnitt der Leistungsempfänger.