Bischof von Münster: Struktur der Kirche wird nicht verändert

Genn: Synodaler Weg wird Gewinn in Deutschland sein

Mit Zuversicht schaut Bischof Felix Genn auf den Synodalen Weg. Die in der Kirche bestehenden Kontroversen seien bei der ersten Synodalversammlung angesprochen worden, sagte Genn vor dem Diözesanrat in Münster.

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Bischof Felix Genn aus Münster möchte „mit großer Zuversicht“ den Synodalen Weg gehen. „Es wird gelingen und es wird ein Gewinn in Deutschland sein“, betonte der Bischof vor dem Diözesanrat des Bistums Münster. Er sei nicht der Meinung, dass mit dem Synodalen Weg die Struktur der Kirche verändert werde, erklärte Genn.

Die in der katholischen Kirche bestehenden Kontroversen und Schwierigkeiten seien auf der ersten Synodalversammlung in Frankfurt am Main ausgesprochen worden. Dort habe es den Versuch gegeben, „eine Streitkultur zu entwickeln, die uns durchaus ansteht“. Entscheidend sei es, auch auf die Meinung  anderer zu hören, die man selbst nicht teile. „Wenn wir das nicht ernst nehmen, dann wird es scheitern“, sagte Genn.

 

Genn: Vorlagen müssen inhaltlich der Theologie standhalten

 

Wichtig sei auch das „gemeinsame Hören auf Gottes Geist“. Aufgabe der Bischöfe sei es im Übrigen, zu schauen, welche Veränderungen in Deutschland in Einheit mit der Weltkirche und mit dem Heiligen Vater möglich seien. Am Schluss müsse es Vorlagen geben, die auch inhaltlich der Theologie standhielten.

Genn ist Mitglied des Synodalforums „Priesterliche Existenz heute“. Er wies darauf hin, dass er den Auftrag der deutschen Bischöfe bekommen hat, eine Arbeitsgruppe zusammenzustellen, die sich mit der Zukunft der Priesterausbildung in den nächsten Jahren beschäftigen soll. Dabei gehe es um die Frage, wo und in welcher Qualität diese Ausbildung stattfinden solle.

 

Lohmann: Große Einmütigkeit bei den Themen

 

Weihbischof Rolf Lohmann aus Xanten erklärte, auf der ersten Synodalversammlung habe es eine „starke Atmosphäre des Miteinanders“ gegeben. Die in der katholischen Kirche viel diskutierten Fragen seien alle angesprochen worden. „Es war eine große Einmütigkeit bei den Themen, die sichtbar, hörbar und erfahrbar waren.“

Die Auftaktveranstaltung zum Synodalen Weg der katholischen deutschen Bischöfe und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) hatte Ende Januar/Anfang Februar stattgefunden. 230 Kleriker und Laien tagten  in Frankfurt/Main auf der Synodalversammlung, dem höchsten Gremium des deutschen Reformdialogs. Inhaltlich stehen vier Themen im Zentrum: Macht, priesterliches Leben, Sexualmoral und Rolle der Frau. Die nächste Synodalversammlung findet im September in Frankfurt statt.

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