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In der Diskussion um die Versetzung des Münsteraner Pfarrers Thomas Laufmöller zeigen sich Pastoralteam und Pfarreirat „schockiert“ und fassungslos und über die „Dynamik der Ereignisse“. Beide Gremien weisen „Falschinformationen“ und Behauptungen von Gläubigen zurück, die gegen die Versetzung des Geistlichen protestiert hatten. In Stellungnahmen beziehen beide Gremien Stellung zu den "öffentlichen Diffamierungen"
In der Diskussion um die Versetzung des Münsteraner Pfarrers Thomas Laufmöller zeigen sich Pastoralteam und Pfarreirat „schockiert“ und „fassungslos“ über die „Dynamik der Ereignisse“. Mit je eigenen Stellungnahmen wollen sie „Fehlinformationen“ und „Behauptungen“ richtigstellen.
Laufmöller und die Gemeinde St. Stephanus, in der er lebt, gehören zur fusionierten Pfarrei St. Liudger mit insgesamt vier Gemeinden. Nach Bekanntwerden seiner Versetzung hatten viele Menschen aus der Gemeinde St. Stephanus massiv gegen die Entscheidung protestiert. Offenkundig jedoch gibt es auch andere Stimmen, wie die Stellungnahmen von Pastoralteam und Pfarreirat zeigen.
Beide Gremien betonen ihr Verständnis darüber, dass Menschen vom Weggang des beliebten Geistlichen enttäuscht und frustriert sind, „weil sie die Entscheidung des Bischofs nicht nachvollziehen können“. In der Stellungnahme des Pfarreirats heißt es weiter: „Aber es ist inakzeptabel, dass dieser Umstand zum Anlass genommen wird, lautstark und aggressiv den Bischof, den Pfarreirat sowie Mitglieder des Seelsorgeteams öffentlich zu diffamieren.“ Die Situation sei zwar besonders für die Gemeinde St. Stephanus und für Laufmöller belastend, das gelte aber ebenso für die anderen Gemeinden und für das Pastoralteam.
„Gerüchte ohne jegliche Grundlage“
Konkret betonen die beiden Gremien, zu keiner Zeit die Abberufung von Thomas Laufmöller gefordert oder gefördert zu haben. Zudem habe er seit der Fusion 2016 mehrfach betont, keinesfalls Leitender Pfarrer der Pfarrei werden zu wollen. „Das Gerücht, das Pastoralteam hätte seine Ernennung zum Leitenden Pfarrer verhindert, entbehrt daher jeglicher Grundlage“, heißt es im Papier des Pastoralteams.
Zudem erklärt der Pfarreirat, keinesfalls in die Entscheidung des Bischofs über eine Versetzung von Laufmöller eingebunden gewesen zu sein. Der Pfarreirat habe vielmehr erst wenige Stunden vor Beginn der Samstagabendmesse, in der erstmals ein entsprechender Brief von Bischof Felix Genn verlesen wurde, von der beschlossenen Versetzung erfahren. Auch sei der Pfarreirat nicht in sich gespalten und unterbinde keine Meinungsäußerung. Gleichwohl „lehnen wir abwertende und verletzende Inhalte ab“.
Pfarreirat und Pastoralrat betonen, es sei ihnen an einem „gemeinsamen christlichen Miteinander unter Beibehaltung der jeweiligen Vielfalt“ gelegen. Zudem wollten sie in Gesprächen „mit allen Menschen nach Wegen suchen“, aus dieser „verfahrenen Situation“ herauszukommen.
Wer zu den Gremien gehört
Dem Pastoralteam der Pfarrei St. Liudger im Westen Münsters gehören neben Thomas Laufmöller vier Priester aus der neuen geistlichen „Gemeinschaft Emmanuel“ an. Darüber hinaus besteht das Gremium aus drei PastoralreferentInnen, der leitenden Kirchenmusikerin und der leitenden Sekretärin der Pfarrei.
Der Pfarreirat setzt sich zusammen aus zwölf gewählten Vertretern der vier Gemeinden, aus einigen Mitgliedern des Pastoralteams sowie aus Pfarreimitgliedern, die bestimmte Aufgaben innerhalb der Pfarrei wahrnehmen. Die Stellungnahme des Pfarreirats ist ausschließlich von den gewählten Mitgliedern des Pfarreirats verabschiedet worden, zu denen die Geistlichen der „Gemeinschaft Emmanuel“ nicht gehören.
Eine für Sonntag (6. Dezember) auf Münsters Domplatz geplante Demonstration von Gemeindemitgliedern, die sich für den Verbleib von Thomas Laufmöller in St. Stephanus einsetzen, haben die Veranstalter nach eigenen Angaben als „Zeichen der Deeskalation“ abgesagt.