„Rainbow-Edition“ des Musikvideos unterstützt Segnungsfeiern am 10. Mai

#liebegewinnt: Kölner Kult-Band Brings singt für Homosexuelle

Video: #liebegewinnt

  • Mit ihrem Hit „Liebe gewinnt“ unterstützt die Kölner Kult-Band Brings die Segensgottesdienste am 10. Mai, die sich auch an homosexuelle Paare wenden.
  • Entstanden ist eine spezielle „Rainbow-Edition“ des Musikvideos mit den Bildern zahlreicher Kirchtürme mit Regenbogenflaggen.
  • Brings spielen am 10. Mai auch bei einem Gottesdienst in Hamm.

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„Ich bin sicher: Der Teufel hat den Schnaps gemacht und der liebe Gott die Liebe – und er hat alle damit gemeint, die sich lieben“, sagt Kölsch-Rocker Peter Brings im neuesten Video seiner Band. Es ist die „Rainbow-Edition“ des Brings-Hits „Liebe gewinnt“ von 2017 – ein Zeichen der Unterstützung für die bundesweite Aktion katholischer Segnungsgottesdienste #liebegewinnt am 10. Mai, zu denen besonders homosexuelle Paare eingeladen sind. In den Sozialen Netzwerken geht das Video viral.

„Macht den Mund auf und hängt die bunten Fahnen an die Kirchen!“, fordert Peter Brings. Die Flaggen sind im Video bereits zu sehen: Rund 270 Bilder und Videos von Regenbogenfahnen haben die Initiatoren von #liebegewinnt erhalten. Die Film-Produktionsfirma von Tobias Kremer aus Köln hat eine Auswahl in das Musikvideo montiert. „Natürlich mit Genehmigung der Plattenfirma“, sagt Kremer im Gespräch mit „Kirche-und-Leben.de“.

 

„Brings war sofort dabei“

 

Der 45-Jährige war nach eigenen Worten in seinem „ersten Leben“ Musiker: Als Saxofonist hat er gut 100 Auftritte als Gastmusiker mit der Band Brings hinter sich. Zudem kommt Kremer „aus der katholischen Jugendarbeit meiner Heimatpfarrei St. Josef in Kempen im Bistum Aachen“.

Er kennt auch das Team hinter #liebegewinnt. „Die haben gesagt: ,Du kennst doch Brings. Deren Lied würde doch klasse passen. Kannst du nicht mal fragen …?‘“ Kremer konnte: „Die Musiker haben gar nicht nachgedacht, die waren sofort dabei.“

 

Band spielt bei Gottesdienst in Hamm

 

Nicht nur im Video: Am 10. Mai selbst wird Brings in St. Agnes in Hamm spielen, wo #liebegewinnt-Mitinitiator Bernd Mönkebüscher Pfarrer ist. Der Segnungsgottesdienst ab 19 Uhr wird live auf dem Youtube-Kanal und der Facebook-Seite von #liebegewinnt übertragen.

So solle für alle zu sehen sein, „dass wir einen schönen Gottesdienst feiern, in dem Menschen gesegnet werden, ohne zu fragen, welcher sexuellen Orientierung sie sind“, sagt einer der Organisatoren zu „Kirche-und-Leben.de“. Im März hatte die Glaubenskongregation im Vatikan erklärt, die katholische Kirche habe keine Vollmacht, gleichgeschlechtliche Beziehungen zu segnen. Diese Verbindungen entsprächen nicht göttlichem Willen.

Zwei prominente Frauen werden ebenso in Hamm erwartet: Die WDR-Fernsehmoderatorin Yvonne Willicks und Birgit Mock wollen die Fürbitten sprechen. Mock ist eine der beiden Vorsitzenden des Forums zu Sexualität und Partnerschaft des Reformdialogs „Synodaler Weg“ der katholischen Kirche in Deutschland. Willicks stammt aus Kamp-Lintfort und wurde jüngst ins Zentralkomitee der deutschen Katholiken gewählt.

Das sagt Stephan Brings
Für den Bassisten Stephan Brings ist die Initiative #liebegewinnt ein gutes Zeichen: „Die Chance auf Änderung war noch nie so groß wie jetzt“, sagt er. Die Kirche sei ihm wichtig, auch wenn er nicht in dem Sinn gläubig sei, wie das Lehramt es vorschreibe. Ihn beeindrucke aber deren Zusammenhalt und Struktur, besonders das karitative Engagement. „Kirche ist mehr als ein Bibelkreis“, sagt er. Und sie habe immer noch viel zu verlieren.

Für die Äußerung aus Rom zeigt der Musiker kein Verständnis. Solche Entscheidungen ließen sich heute gesellschaftlich nicht mehr einholen: „Die perfekte Kirche macht die Arme für alle auf.“ Das sei die Botschaft Jesu. Deshalb sollten die Leute ihren Gemeinden jetzt nicht den Rücken kehren: „Haltet durch und lasst euch nicht vertreiben!“ (KNA)

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