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Papst Franziskus hält eine Diskussion über verheiratete Priester für sinnvoll. Über die Öffnung des Priesteramts für so genannte „viri probati“, also in Ehe und Familie bewährte Männer, müsse man nachdenken, sagte Franziskus im Interview der Wochenzeitung „Die Zeit“ (Ausgabe vom 9. März). „Dann müssen wir auch bestimmen, welche Aufgaben sie übernehmen können, zum Beispiel in weit entlegenen Gemeinden.“
„Die Berufung von Priestern stellt ein Problem dar, ein enormes Problem“, räumte der Papst ein. Zugleich sagte er: „Der freiwillige Zölibat ist keine Lösung.“ Das Problem der wenigen Berufungen müsse die Kirche lösen: „Der Herr hat uns gesagt: Betet! Das ist es, was fehlt: das Gebet. Und es fehlt die Arbeit mit jungen Leuten, die Orientierung suchen.“ Die Arbeit mit jungen Menschen sei schwierig, „doch sie ist notwendig, denn die Jungen verlangen danach“.
Zuletzt hatte es mehrfach Stimmen gegeben, die den Pflichtzölibat in Frage stellten. In diesen Tagen mahnte zum Beispiel Münsters Weihbischof Dieter Geerlings im Interview mit „Kirche+Leben“ ein Nachdenken an. Mehrfach hatte sich auch der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, kritisch geäußert. Seiner Ansicht nach hat der Pflichtzölibat „seine Plausibilität verloren“. Am Mittwoch wollte die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz über die Zukunft des Priesterberufs beraten.