St. Antonius Rheine hat viele Engagierte gefunden - jetzt sollen sie bekannt werden

Wahlkampf mit Web-Videos: Pfarreirats-Kandidaten im „Fragenhagel“

  • In Rheine rechts der Ems hat sich das „Klinkenputzen“ gelohnt – es stehen mehr Kandidaten für die Gremien der Pfarrei zu Verfügung, als gewählt werden können.
  • Wie es sich für einen richtigen Wahlkampf gehört, sollen alle Kandidaten in Bild und Ton vorgestellt werden.
  • Die 30 Ehrenamtlichen werden einem kurzen „Fragenhagel“ ausgesetzt. Pastoralreferent Tobias Plien schneidet die Web-Videos und stellt sie anschließend online.

Anzeige

Starker Erfolg für das „Wahlkampfteam“ der Pfarrei St. Antonius von Padua in Rheine: Die Verantwortlichen haben für die Neubesetzung der Entscheidergremien im November mehr Kandidaten als nötig gewinnen können. Um die Ehrenamtlichen bekannt zu machen, werden sie in kurzen Web-Videos mit einem knackigen Fragenkatalog vorgestellt. Die Antworten sind ganz unterschiedlich, so wie die insgesamt 30 Kandidierenden selbst.

Für den Pfarreirat treten 19 Menschen an, Platz gibt es für zwölf. Das Durchschnittsalter liegt bei 43 Jahren. Ähnlich gut läuft es beim Kirchenvorstand: Drei Frauen und acht Männer mit einem Altersdurchschnitt von 49 Jahren stellen sich zur Wahl, gewählt werden acht Personen.

 

Kandidaten mit „Personality“

 

Beispiel-Video mit Kandidatin Michaela Cordesmeyer

Ganz gezielt habe sich das Seelsorgeteam aus Haupt- und Ehrenamtlichen auf die Suche nach Menschen mit „Personality“ gemacht, wie „Kampagnen-Chef“ Tobias Plien formuliert: „Es sollten wirklich Leute sein, die mit ihrem Gesicht, ihrer Haltung, Kirche heute noch präsentieren wollen“, sagt der Pastoralreferent, der für die Videos verantwortlich ist.

Dann kam die Frage auf: „Wie stellen wir die neuen Kandidaten vor und machen sie bekannt?“ Plakate im Schaukasten der sieben Kirchen der Pfarrei rechts der Ems hält Tobias Plien nicht mehr für die erste Wahl: „Wer Reichweite erzielen will, muss im Netz präsent sein.“

 

„Kirchenmusik oder Schlager?“

 

Er lud daher alle 30 Kandidierenden für Kirchenvorstand und Pfarreirat zu einem „Shooting“ ein und setzte sie vor der Kamera in Bild und Ton einem kurzen „Fragenhagel“ aus: „Diese Form des Interviews ist aktuell in den Medien sehr beliebt“, hat der Pastoralreferent im Vorfeld der Bundestagswahl beobachtet. Sein Kollege Christian Winnemöller wurde ebenfalls einer bunten Mischung von Fragen ausgesetzt, als er 2019 zur Gemeinde stieß.

Nun prasseln auf die Kandidaten bis zu acht Fragen ein. Nachdem jede und jeder mit Namen, Beruf und Alter vorgestellt worden ist, tönt es „Kirchenmusik oder Schlager?“ aus dem Off. Schlagfertig antwortet eine Kandidatin: „Alles zu seiner Zeit!“ Auf zum nächsten Statement: „Welchen Prominenten möchten Sie einmal treffen?“ Da reichen die Antworten von Guido Maria Kretschmer, dem TV-Moderator der Sendung „Shopping Queen“, über den Sänger Marius Müller-Westernhagen bis zum Bürgermeister von Rheine und der Queen von England.

 

Maximal zwei Minuten Zeit

 

„Wie sehen Sie die Zukunft der Kirche?“ lautet auch eine Frage. „Als eine offen Kirche“, „eine Kirche, die sich an Jugendlichen orientiert“, „eine Kirche außerhalb der Gemäuer“ oder „modern“, äußern sich die Kandidaten, die bisher online zu sehen sind.

Tobias Plien schneidet die Antworten zu maximal zwei Minuten langen Videos auf seinem Laptop zusammen und verteilt sie anschließend auf den Social-Media-Kanälen der Pfarrei. Das Ziel: Die ganze Bandbreite von engagierten Menschen in der Kirche zeigen - und möglichst viele der 19.000 Gemeindemitglieder motivieren, am 6. und 7. November ihr Kreuzchen zu machen.

Anzeige