Katholische Jugendverbände beziehen klar Stellung

Gebet und Protest: 5.000 demonstrieren gegen AfD-Empfang in Münster

An den Protesten gegen den AfD-Neujahrsempfang in Münster beteiligten sich auch kirchliche Gruppen.

Anzeige

5000 Menschen haben in Münster gegen den Neujahrsempfang der AfD demonstriert. Mit dabei waren auch katholische Gruppen und Verbände. Zuvor gab es ein ökumenisches Friedensgebet.

Etwa 5.000 Menschen haben nach Polizeiangaben in Münster gegen den Neujahrsempfang der Alternative für Deutschland (AfD) demonstriert. An den Protesten auf dem Prinzipalmarkt vor dem Rathaus waren auch kirchliche Gruppen beteiligt.

In Wortbeiträgen auf der zentralen Bühne und mit Plakaten machten sie ihrem Ärger besonders gegen die Teilnahme des thüringischen AfD-Landesvorsitzenden Björn Höcke am Empfang Luft. Er wird zum extrem rechten Flügel der Partei gerechnet. Das Bündnis „Keinen Metern den Nazis“ hatte die Veranstaltung organisiert.

Erst Gebet, dann Demo

An einem ökumenischen Friedensgebet vor der Demonstration in der Überwasserkirche nahmen rund 300 Menschen teil. Dabei machte sich die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) für Nächstenliebe und Respekt stark.

Mit Blick auf den wiederholten Empfang der AfD im münsterschen Rathaus wurde Stadtdechant Jörg Hagemann in seiner Predigt deutlich: „Ich habe es satt, schon wieder explizit für Frieden und Toleranz, Dialogbereitschaft, Fremdenfreundlichkeit und die unantastbare Würde eines jeden Menschen eintreten zu müssen.“ Im Gottesdienst konnten die Teilnehmer „Friedenskerzen“ entzünden. Viele nahmen sie im Anschluss mit vor das Rathaus.

Jugendverbände: AfD propagiert einfache Antworten

Auch der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) mit seinen Mitgliedsverbänden der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) und der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) war bei der Demonstration vertreten. Die rund 30 Mitglieder nahmen Banner und Plakate mit und beteiligten sich lautstark an dem Protest. Anna-Lena Vering, Diözesanvorsitzende des BDKJ im Bistum Münster, und Henning Bayer von der DPSG hielten gemeinsam eine Rede auf dem Prinzipalmarkt. Henning Bayer rief den Teilnehmenden zu: „Die AfD propagiert einfache Antworten auf wirklich komplizierte Fragen. Kinder und Jugendliche brauchen keine einfachen Antworten, sondern eine gute Begleitung, sich mit Themen der Gesellschaft auseinanderzusetzen.“

Die Proteste gegen den Empfang haben in Münster Tradition. Bis zu 10.000 Teilnehmende gab es in den vergangenen Jahren bereits. Verbände, Parteien, Gewerkschaften und antifaschistische Initiativen kommen dabei zusammen. Zu den Rednern auf dem Podium gehören auch immer Vertreter der Kirchen.

Anzeige