Rechter AfD-Politiker über Menschen mit Behinderung an Schulen

Katholische Eltern: Björn Höckes Inklusions-Aussagen sind „Nazipolitik“

  • Entsetzt verurteilt die Katholische Elternschaft Deutschlands (KED) Aussagen des Thüringer AfD-Fraktionschefs Björn Höcke zur Inklusion.
  • Die AfD „betreibt Nazipolitik, mit der sie wieder definieren will, wer ‚Herrenmensch‘ und was ‚unwertes Leben‘ ist“, betont KED-Bundesvorsitzende Marie-Theres Kastner.
  • „Auf den Ausschluss von Schülern an den Schulen folgte nur kurze Zeit später ihre Ermordung.“

Anzeige

Entsetzt verurteilt die Katholische Elternschaft Deutschlands (KED) Aussagen des Thüringer AfD-Fraktionschefs Björn Höcke zur Inklusion an Schulen. Im MDR-Interview hatte er Inklusion als „Ideologieprojekt“ bezeichnet. Im Bildungssystem gebe es mehrere solche Projekte, die „unsere Schüler nicht weiterbringen“.

Die AfD „ist eine Nazipartei und betreibt Nazipolitik, mit der sie wieder definieren will, wer ‚Herrenmensch‘ und was ‚unwertes Leben‘ ist“, betont KED-Bundesvorsitzende Marie-Theres Kastner aus Warendorf in einer Mitteilung des Verbands. „Auf den Ausschluss von Schülern an den Schulen folgte nur kurze Zeit später ihre Ermordung.“

Menschen mit Behinderung an Regelschulen zu unterrichten, ist Ziel der Inklusion. Im Nationalsozialismus waren solche Menschen geplant ermordet worden; der münstersche Bischof Clemens August von Galen hielt berühmte Predigten gegen diese Taten.

„Wer Geschichte nicht wiederholen will, darf nicht schweigen“

Kastner betont, nun müsse „auch dem letzten klar werden, dass die AfD keine ‚Alternative für Deutschland‘ ist, sondern ein Zusammenschluss von menschenverachtenden Anhängern einer todbringenden Ideologie. Wenn wir die Geschichte nicht wiederholen wollen, dürfen wir nicht schweigen. Niemand sollte später sagen können, er hätte nicht gewusst, wofür die AfD und insbesondere Björn Höcke stehen.“

Es sei „nicht nur legitim, sondern notwendig, diese Partei und ihre Führung deutlich und immer wieder als das zu bezeichnen, was sie sind: rechtsextrem und in großen Teilen mit einer Ideologie behaftet, die die dunkelsten Zeiten unserer Geschichte wiederbeleben will“, unterstreicht die KED-Vorsitzende. Alle demokratischen Kräfte müssten sich klar von der AfD distanzieren und sich für „eine inklusive und gerechte Gesellschaft“ einsetzen.

Anzeige